Wir sind zutiefst geschockt über die brutalen, antisemitischen Gewalttaten der vergangenen Tage. Seinen erschütternden Höhepunkt fanden diese am vergangenen Jom Kippur Tag, am 09. Oktober, mit dem Angriff eines rechtsextremen Attentäters. Der Täter versuchte schwer bewaffnet in die Synagoge im Paulusviertel in Halle einzudringen, in der sich etwa 70 Menschen zum Begehen von Jom Kippur eingefunden hatten. Glücklicherweise gelang es dem Täter nicht, in den Innenraum der Synagoge vorzudringen. Auf seiner Flucht tötete der Rechtsterrorist zwei Menschen und verletzte weitere lebensgefährlich.
Laut Medienberichten waren die Einsatzkräfte der Polizei erst nach 10 Minuten vor Ort. Zum Zeitpunkt des Angriffes stand die Synagoge nicht unter Polizeischutz.
Bereits am vergangenen Freitag hatte ein offenbar islamistischer Täter versucht, die Synagoge in der Oranienburger Straße in Berlin zu stürmen. Er zückte ein Kampfmesser, rief „Allahu Akbar“ sowie „Fuck Israel“ und bedrohte das Sicherheitspersonal. Die Polizei stoppt den Angreifer, der nach vorläufiger Inhaftierung wieder freigelassen wurde. Die Staatsanwaltschaft sieht nur ein Anfangsverdacht wegen Hausfriedensbruch und Bedrohung als gegeben und hat keinen Haftbefehl beantragt.
Es ist unerträglich, dass sich der Hass auf Juden in Deutschland in brutalen und mörderischen Gewaltentaten entlädt. Es ist ein unhaltbarer Zustand, dass Juden in Deutschland um ihr Leben fürchten müssen. Lippenbekenntnisse und schöne Worte helfen nicht. Der Kampf gegen Antisemitismus muss mit Taten geführt werden.
Wir trauern mit den Angehörigen der Ermordeten! Solidarität mit den Jüdinnen und Juden in Halle und überall!